Gesund älter werden – so klappt das

12.01.2018 von Karl-Heinz Stolz

Bericht der Stolberger Nachrichten

Eschweiler/Stolberg. Unsere Lebenserwartung steigt stetig an. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes können neugeborene Jungen im Durchschnitt nahezu 78 Jahre alt werden, neugeborene Mädchen sogar fast 83 Jahre. Auch Menschen, die heute bereits älter sind, haben bedingt durch die veränderten Lebensbedingen und den medizinischen Fortschritt eine deutlich höhere Lebenserwartung.

Dies hat Auswirkungen auf die Finanzierbarkeit unserer Renten- und Pensionssysteme. Die Rente mit 67 ist politisch beschlossener Fakt. Forscher des Rostocker Max-Planck-Instituts prognostizieren heute bereits, dass in etwa 40 Jahren das Renteneintrittsalter auf das 72. Lebensjahr ansteigen könnte. Aufgrund der demografischen Situation finden die Unternehmen immer schwieriger geeigneten Nachwuchs. Deshalb liegt der Erhalt der Arbeitsfähigkeit sowohl im Interesse der Beschäftigten, als auch der Unternehmen. Für Andreas Schmidt, Direktor des Instituts für Betriebliche Gesundheitsförderung der AOK Rheinland/Hamburg ist es deshalb ausgemachte Sache: „Der Förderung der Arbeitsfähigkeit kommt unter den Vorzeichen der demografischen Entwicklung allererste Priorität zu. Die betriebliche Gesundheitsförderung eignet sich hervorragend, um dieses Ziel zu erreichen“.

Da die Erkrankungen mit steigendem Alter immer länger dauern und die chronischen Krankheiten zunehmen, ist der Handlungsbedarf groß. Muskel-Skelett-Erkrankungen dominieren nach wie vor in der Fehlzeitenstatistik, wobei die psychischen Erkrankungen immer mehr zunehmen und mittlerweile bei den krankheitsbedingten Ausfalltagen an dritter Stelle liegen. Präventionsmaßnahmen, die sowohl die Arbeitsbedingungen als auch die persönliche Gesundheitskompetenz berücksichtigen, versprechen einen wirkungsvollen Beitrag zur Steigerung der körperlichen und mentalen Fitness. Die These von mit dem Alter zunehmenden Leistungsdefiziten gilt längst als überholt. „Wir wissen heute, dass altersbedingte Defizite durch eine ganze Reihen von Kompetenzen, über die gerade ältere Beschäftigte verfügen, kompensiert werden“, so Andreas Schmidt. Hierzu gehören etwa Erfahrungswissen, Qualitätsbewusstsein, Zuverlässigkeit oder berufliche Routine.

Niemals zur Ruhe setzen

„Um gesund und fit zu bleiben muss jeder aktiv etwas tun“, sagt Leonie Frings-Reinke, Diplom-Ökotrophologin der AOK Rheinland/Hamburg in Eschweiler. In Anlehnung an die von Prof. Dietrich Grönemeyer geprägte Botschaft „Turne bis zur Urne“ oder „Trabe bis zum Grabe“ rät die Expertin zu gesunder Ernährung, kombiniert mit einem Mindestmaß an körperlicher Aktivität bis ins hohe Alter hinein. Im Prinzip könne man sagen: Setz dich niemals zur Ruhe – nur dann wenn der Körper es wirklich überhaupt nicht mehr zulässt. Mit einer ausgewogenen Ernährung könne man bereits viel dafür tun, um aktiv zu bleiben. „Insbesondere ältere Menschen sollten auf kalziumreiche Lebensmittel achten, da diese die Knochen stärken“. Viel Kalzium sei in Milch und Käse, insbesondere in Emmentaler, sowie in grünem Gemüse wie Lauch, Brokkoli, Grünkohl oder Fenchel. Es gebe aber auch Kalzium-Hemmer, die die Aufnahme des Minerals verhindern. Dazu gehöre beispielsweise Cola, Schmelzkäse und auch Spinat.

„Senioren trinken oft viel zu wenig“, weiß Leonie Frings-Reinke aus ihrem Berufsalltag zu berichten. Da im Alter das Trinkverlangen nachlasse oder viele Menschen starken nächtlichen Harndrang vermeiden möchten, nehmen sie viel zu wenig Flüssigkeit auf, was die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit erheblich einschränken kann. Ungesüßte Tees, Mineralwasser oder Saftschorle seien ideal. „Mindestens 1,5 Liter pro Tag sollten es sein“ sagt die AOK-Beraterin. Bei den Mineralwässern lohne es sich auch zu solchen zu greifen, die einen möglichst hohen Anteil an Mineralstoffen, wie beispielsweise dem vorhin beschriebenen Kalzium enthalten.

In den Medien taucht in letzter Zeit immer wieder der Begriff „Brain Food“ auf. Gemeint sind damit Lebensmittel, die die Leistungsfähigkeit de Gehirns – also die kognitiven Fähigkeiten beeinflussen. „Nüsse haben diese Eigenschaft, da sie B-Vitamine enthalten“, sagt Leonie Frings-Reinke. Eine wissenschaftliche Studie habe zudem ergeben: Wer täglich fünf bis sechs Walnüsse verzehrt, senkt sein Risiko, an einem Herzleiden zu erkranken, ganz erheblich.

 

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