Lernen und Sport macht Spaß bis ins Seniorenalter

23.10.2017 von Karl-Heinz Stolz

Immer tiefer können Wissenschaftler heute in die Strukturen des Gehirns blicken und sie entdecken dabei immer aufregendere Neuigkeiten. Unser Gehirn ist ständig aktiv und bis ins höchste Alter hinein formbar und veränderbar. Jeder Mensch kann ein Leben lang Neues hinzulernen. Besonders interessant ist die Schlüsselfunktion, die dabei dem Lernen eingeräumt wird: Wenn wir etwas Neues lernen - dann werden über ein körpereigenes Belohnungssystem Substanzen ausgeschüttet und Prozesse in Gang gesetzt, die uns glücklich machen. Lernen macht tatsächlich glücklich - vorausgesetzt, man entwickelt selbst einen Lösungsweg, probiert ihn aus und hat damit Erfolg. Dann belohnt sich das Gehirn selbst, es schüttet den Botenstoff Dopamin aus. Und der bewirkt das positive Gefühl eines Aha-Erlebnisses. Wir fühlen uns beschwingt, fröhlich, glücklich.

Warum machen dann Tag für Tag so viele Kinder in der Schule genau die gegenteilige Erfahrung? Weil Lernen in der Schule leider oft nicht so ausgerichtet ist, dass Lösungsstrategien selbst entwickelt und erprobt werden. Wer Fakten auswendig lernt, ohne einen emotionalen Bezug zum Erlernten zu haben, wird solche Aha-Erlebnisse nicht haben. Das Gehirn belohnt nur, wenn ein spannender neuer Inhalt, der eine persönliche emotionale Bedeutung hat, in einen Gesamtkontext eingeordnet werden kann oder wenn eine neue Strategie erfolgreich gelernt wird.
Erfolgreiches Lernen macht süchtig - wer einmal dieses mentale Aha-Erlebnis hatte, ist sofort motiviert, weiter zu lernen. Und wenn dieser Mechanismus oft betätigt wird, dann führt dies zu einer grundsätzlich hohen Lern- und Leistungsbereitschaft und zu einer Erfolgsorientierung. Die Lust am Lernen hält an - und macht geradezu süchtig nach neuen Aha-Erlebnissen. Wenn der Groschen fällt, entwickelt sich im Gehirn eine neue kognitive Struktur, die stabil abgespeichert wird. Nach einem solchen Aha-Erlebnis sehen wir die Welt mit anderen Augen, neue unbekannte Reize können immer wieder in diese neuen Kategorien eingeordnet werden.

Bewegen fördert das Lernen

Bewegen und Lernen, lernen und bewegen - beides gehört zusammen und bedingt sich gegenseitig. Bewegung versorgt das Gehirn mit frischem Sauerstoff, sie fördert die Bildung neuer Blutgefäße im Gehirn und verbessert damit wiederum die Versorgung des Gehirns mit Nährstoffen. Außerdem stimuliert körperliche Aktivität die Verzweigung der Dendriten und die Bildung neuer Synapsen im Gehirn. Die Netzwerke des Denkens entwickeln sich weiter, verzweigen und verästeln sich. Es bilden sich neue Informationsnetze und dadurch können sich die Menschen noch besser auf geistige Herausforderungen einstellen. Im Lernzentrum des Gehirns, im Hippocampus, bilden sich neue Gehirnzellen - aber nur dann, wenn sie durch Bewegung dazu angeregt werden.  

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